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Theory
of The Gift Economy


Intro

Kapitel 1
Am Anfang

Kapitel 2
Sprache und Denken

Kapitel 3
Reziprozität

Kapitel 4
Definition und Tausch

Kapitel 5
Die Kategorie des Menschen

Kapitel 6
Marksistische“ Kategorien

Kapitel 7
Die kollektive Quelle

Kapitel 8
Kastrationsneid

Kapitel 9
Is = $

Kapitel 10
Wert

Kapitel 11
Der Übergang zum Tausch

Kapitel 12
Wie dem Tausch Wert geschenkt wird

Kapitel 13
Markt und Geschlecht

Kapitel 14
Zu existieren verdienen

Kapitel 15
Das Zeigen und das Patriarchat

Kapitel 16
Das Zeigen des Egos

Kapitel 17
Was repräsentiert die Demokratie?

Kapitel 18
Die nicht-maskulisierten Protagonistinnen gesellschaftlichen Wandels

Kapitel 19
Traum und Realität

Kapitel 20
Schenken und Liebe

Kapitel 21
Vom Garten zum Gral

Kapitel 22
Kosmologische Spekulationen

Kapitel 23
Nach den Wörtern – die Theorie in der Praxis

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Die nicht-maskulisierten Protagonistinnen gesellschaftlichen Wandels

Wir Frauen schenken unseren Kindern mithilfe unserer Brüste (und auf unzählige andere Weisen). Da sich jedoch aller Wert auf den Penis konzentriert, wird das Schenken, das auf den Brüsten beruht, oft als ein Schenken gesehen, das von einem Mangel herrührt: nämlich dem des männlichen Kennzeichens. Tatsächlich gibt es eine Verbindung zwischen Schenken und Mangel – allerdings in einer anderen Form: Maskulisierung und Tauschprinzip schaffen einen ökonomischen Mangel, der das Schenken erschwert und die Privilegiertheit der Einen ermöglicht. Die Schenkökonomie wird so unterminiert. Während die Brüste das Geschenk des Schenkens verkörpern, „schenkt“ der Tausch nur das Geschenk des Nicht-Schenkens.

Wir können die Brüste als das ursprüngliche Modell des Index sehen. Konkret, die Brustwarze als Index und den Mund des Babys als das Objekt, auf den seine Aufmerksamkeit gerichtet ist. Dann werden die Perspektiven vertauscht: Für das Baby geht die Aufmerksamkeit von seinem Mund aus und die Brustwarze ist das Objekt dieser Aufmerksamkeit. Dieses Objekt zeigt zurück, indem es Milch schenkt. Und selbst wenn wir nicht so weit gehen wollen zu sagen, dass das Baby mit Mund und Zunge auf die zeigenden Brüste zurückzeigt, so versteht es in jedem Fall den Hinweis/Zeiger (gets the point – Gegenteil von to miss the point; siehe Kapitel 15, Fußnote 7; Anm. d. Übers.) und empfängt seine Milch.

Betrachten wir das Haben einmal als Brüste-Haben – als ein Haben, das schenkt. Wir sind Säugetiere. Doch auch für Männer – sowie für Frauen, die keine Babys stillen – gibt es viele Wege, fürsorglich zu sein. (Der Penis wird einer anderen Person erst „geschenkt“, wenn Buben Männer werden – aber er wird anderen bereits um vieles früher gezeigt, um betrachtet und verglichen zu werden.) Dies wurde missverstanden. Es wurde dadurch verschleiert, dass die Mütterlichkeit in der Kindheit durch den patriarchalen Fokus auf den Prototypen, den Tausch, die Reflexion, das Haben und das Akkumulieren abgewertet und isoliert wurde. Die Wege des Schenkens beinhalten (unter anderem) die Sprache, das Problemlösen und das Produzieren von Waren und Diensten für die Befriedigung von Bedürfnissen ohne den Zwischenmechanismus des von der Maskulisierung stammenden Tausches. Haben heißt auch Hände-Haben. Diese können im Sinne des Schenkens und Fürsorgens verwendet werden – oder zur Produktion von Werkzeug bzw. schlimmer: von Waffen.

Die Selbstreproduktion des Prototypen

Das Geschenk des Penis, das der Vater dem Buben zu geben scheint, ist das Geschenk der Ähnlichkeit oder Gleichheit, sowie des Werts, der der Gleichheit als Gleichung: Bube = Vater = nicht-fürsorgliche Norm, geschenkt wird. (Der Vater war auf seinen Vater bereits auf die gleiche Weise bezogen.) Dieses Geschenk ist ein belastetes, da seine psychologische gesellschaftliche Funktion – seine Fehlinterpretation – ein künstliches Bedürfnis schafft. Der Bube hat zu versuchen, dieses Bedürfnis zu befriedigen, indem er wie sein Vater wird. Gleichzeitig will der Vater, dass der Bube ihm gleich wird, damit er seine Position als Prototyp einnehmen und damit seine Geschlechtsanforderung erfüllen kann. Er hat das Äquivalent zu sein, auf das sich nicht nur alle Frauen, sondern auch alle „kleineren“ Männer zu beziehen haben.

Im Patriarchat hat der Vater zu beweisen, dass er sich selbst reproduzieren kann. Er hat zu beweisen, dass er, aufgrund des Penis als Prototyp des Index und sich selbst als Prototyp der Männlichkeit, die kreative Macht hat, andere in seinem Bild zu formen. (Womit er auch beweist, dass die kreative Macht nicht nur im mütterlichen Prototypen liegt, den er in den Hintergrund gedrängt hat). Es ist nicht nur die Besitzbeziehung, die die Grundlage der männlichen Besessenheit mit der Vaterrolle bildet, sondern auch die Forderung der Kategorie nach der Realisierung ihrer individuellen, geschlechtlichen und auf die Spezies bezogenen Identitäten. Diese Logik, die alle Generationen bestimmt, ist verhängnisvoll.

Ich denke, dass die Überlagerungen der verschiedenen kategorischen Strukturen des Einen und der Vielen jener Frankenstein sind, der das weiße Monster des Patriarchats geschaffen hat. In Gesellschaften, in denen der Bruder der Mutter der männliche Erziehende ist, bedarf es keines Bildes des Phallus als Prototypen, der die Identität des Buben bestimmt. In solchen Gesellschaften hat die Vermittlung von Kultur durch Unterricht und Anleitung nichts mit dem Geschlecht zu tun. Der Bruder der Mutter verlangt als erziehender Mann nicht, dass der Bub ihm gleich werden muss. Es überrascht kaum, dass es in solchen Gesellschaften weniger Gewalt gibt und Vergewaltigungen beinahe unbekannt sind.

Männer wie Frauen müssen dem Schenken und Empfangen verpflichtet bleiben und ihre Identitäten in materieller wie verbaler (semiotischer) Kommunikation formen. Nur dies garantiert eine Subjektivität, die auf fürsorglicher Zwischenmenschlichkeit beruht (was auch einen ständigen Wechsel sozialer Rollen beinhaltet), anstatt auf der künstlichen und absurden Verfügung, eine abstrakte Gleichheit mit dem Prototypen schaffen zu müssen. Eine Gleichheit, die ironischerweise gleich zwei Ebenen von Ungleichheit impliziert: sie schafft sowohl eine überlegene Kategorie für diejenigen, die nicht schenken und die Position des Prototyps anstreben, als auch für diejenigen, die diese Position bereits erreicht haben. Die Verfügung, dem Prototypen entsprechen zu müssen, schafft Konkurrenz, die es nicht geben müsste, und verleitet die Hälfte der Menschheit zu dem Glauben, dass Selbstbestätigung nur von Übernahme und Herrschaft kommen kann. Dies wird zu einer sozialen Norm, die sich natürlich auch auf diejenigen auswirkt, die nicht den Werten der Maskulisierung folgen. Ihnen wird Unterwürfigkeit abverlangt, sie werden unsichtbar gemacht, ja sie werden sogar als „mindere“ („nicht vollständige“) Menschen gesehen.

Diejenigen, die dem Prototypen entsprechen, formen eine gemeinsame Kategorie, der von denen geschenkt wird, die sich außerhalb dieser befinden. Damit wird den „Mitgliedern“ der Kategorie gleichermaßen das Recht zugesprochen, von anderen Geschenke erwarten zu dürfen oder diese notfalls durch systematische wie unmittelbare (Polizei, Armee) Gewalt einzufordern. Dies liegt in der Logik der Kategorie verankert: da diese Logik Beziehungen des Einen und der Vielen impliziert, können immer nur einige Wenige die Rolle des allgemeinen Prototypen einnehmen, während Vielen diese Rolle verwehrt bleibt. Somit wird offensichtlich, dass die Anwendung der Kategorielogik auf soziale Verhältnisse niemals das Wohl aller zur Folge haben kann. Wir brauchen uns als Bestätigung nur die Struktur – auch „wohlwollender“ – internationaler Organisationen ansehen: sie alle haben interne Hierarchien, die von ein paar Männern geführt werden, die wiederum einen Mann an ihrer Spitze haben. Allgemein gesprochen, führt das Ignorieren des Beispiels der Frauen und die Übertragung der beispielgebenden Rolle für unsere sozialen Beziehungen auf die Kategorieform und jene, die in dieser erfolgreich sind, dazu, dass Übernahme, Herrschaft und der Versuch, die Kategorieprototypposition einzunehmen, zur Normalität werden.

Bedauerlicherweise haben Frauen diese Entwicklung unterstützt. Inzwischen haben wir sogar begonnen, an ihr teilzunehmen. Dabei hat sich gezeigt, dass unser „Mangel“ in Bezug auf das Haben des Penis kein wirkliches Hindernis ist. Der Penis ist als Prototyp der Spezies und als Voraussetzung für Erfolg im Rahmen des Tauschsystems zweifelhaft geworden, was auch die Überlegenheit der Männer in Frage stellt. Dies sind durchaus positive Entwicklungen. Doch gleichzeitig unterminieren sie nicht die Logik des Systems selbst, sondern organisieren nur die Kategorien neu bzw. machen sie differenzierter. Heute können sich alle in den privilegierten Nationen – ungeachtet ihres Geschlechts – als privilegiert sehen bzw. als Prototypen in Bezug auf die Menschen anderen Nationen, die ihnen – aufgrund ihrer angeblichen Unterlegenheit – dienen und schenken müssen. Gleichermaßen können sich alle – auch Frauen –, die in die Kategorie einer privilegierten Rasse fallen, als privilegiert in Bezug auf andere Rassen sehen und ihre Überlegenheit quasi beweisen, indem sie diese anderen Rassen beherrschen und sie dazu bringen, ihnen zu schenken und „weibliche“ fürsorgliche Aufgaben für sie zu übernehmen.

Während all dies furchtbares und schmähvolles Verhalten von Menschen einer Gruppe gegenüber Menschen einer anderen produzieren mag, führen diese Menschen nur die Anforderung aus, die seit Jahrhunderten von westeuropäischen – und sonstigen – Gesellschaften an Männer (bzw. – gleichgesetzt – „Menschen“) gestellt wird. Es ist das System und seine Logik, die verantwortlich gemacht werden müssen, nicht die Individuen. Es ist das System, das überwunden werden muss. Die Individuen zu ändern, ohne die Logik und die Orientierung unserer Gesellschaft zu ändern, ersetzt nur einzelne Personen mit anderen. Die Struktur – und ihre Auswirkungen – würden die gleichen bleiben. Wie die alte Weisheit sagt: „Wenn alle mit demselben beginnen, haben am Schluss immer einige mehr.“ Das heißt nichts anderes, als dass manche Menschen den mangelnden „Antrieb“ oder „Ehrgeiz“ (lies: „das mangelnde Bedürfnis danach, ein Prototyp zu sein“) anderer zur Etablierung ihrer eigenen Vorherrschaft ausnützen. Dies wird sich solange fortsetzen, solange wir die Krankheit, die unsere Gesellschaften befallen hat – und die eine Art selbst reproduzierender „Virus“ ist (vielleicht kommt das Wort ja tatsächlich vom lateinischen vir: „Mann“) –, nicht richtig verstehen und heilen können.



Anm. d. Übers.: Im Original: point of view – auch eine Anspielung auf den point als Zeiger.

Müssen wir die Brüste deshalb verdecken? Weil sie die Frage nach dem Überfluss und dem Schenkprinzip aufwerfen?

Auch Frauen können hier in die Fußstapfen ihrer Väter treten. Sie können mit anderen Frauen konkurrieren und sie in den Hintergrund zu drängen versuchen. Freilich werden die meisten dieser Frauen selbst von Männern in den Hintergrund gedrängt. Feministinnen müssen begreifen, dass sie die Welt nicht dadurch besser machen können, dass sie selbst damit beginnen, sich schenken zu lassen, während sie die Geschenke und die Schenkenden verleugnen. Anstelle dessen müssen wir das Schenken explizit stärken und fördern, und das Beispiel jener ehren, die es praktizieren.

Siehe Maria-Barbara Watson-Franke, „The Lycian Heritage and the Making of Men“, in: Women’s Studies International Forum, 16, 6, 1993, S. 569-579.

Anm. d. Übers.: Siehe zur Doppeldeutigkeit des englischen member Kapitel 17, Fußnote 9.

 

Kennzeichen der Herrschaft

Ein Beispiel dafür, wie sich eine Gruppe einer anderen als Prototyp aufgezwungen hat, ist die europäische Invasion der Amerikas. Der Grund für den Genozid der indigenen Völker Amerikas war nicht nur technologische Überlegenheit, sondern auch die Tatsache, dass die Europäer maskulisierte Strukturen auf verschiedensten Ebenen etablierten: Misogynie, Privateigentum, Sprache, Ökonomie, Religion, Philosophie, Pädagogik, Gesetz, Architektur, Agrikultur, usw. – all diese Konzepte waren sehr verschieden von denjenigen der Menschen, auf die die Europäer in den Amerikas trafen. Die Entwicklung hätte auch anders herum laufen können: die Europäer hätten von den Kulturen Amerikas lernen können, anstatt sie zu zerstören. Doch nachdem sie sich als selbst definierte überlegene Kategorie für die gesamte westliche Hemisphäre etabliert hatten, schufen unsere Vorfahren die Eins-Viele-Besitzbeziehung der Sklaverei und zwangen den nun zu Sklaven gewordenen Menschen unentwegt Geschenke ab, die ihnen selbst (den nunmehrigen Sklavenhaltern) erlaubten, Profit zu produzieren und Kapital zu akkumulieren.

Die Kategorie der Überlegenen bedarf immer eines Kennzeichens, das ihre Mitglieder für alle leicht erkennbar macht. Wir haben gesehen, wie der Penis diese Rolle erfüllt. Auch weiße Hautfarbe tut das. In beiden Fällen wird durch das Kennzeichen der Überlegenheit die Rolle der Mutter umgekehrt und das ursprünglich Abweichende zur Norm. Dies lässt die Schenkenden als von nun an unterlegen und abweichend erscheinen. In Gesellschaften, die nicht von Maskulisierung und Tausch dominiert werden, kommt es nie zu einem solchen Prozess.

Die übermaskulisierten Europäer töteten und versklavten die weniger maskulisierten Völker der Amerikas und Afrikas und bewiesen damit, dass sie einer überlegenen („männlicheren“) Kategorie angehörten, die die Norm war und ihnen ungezügeltes symbolisches Wachstum erlaubte, welches sie weiter maskulisierte und eine Oberklasse innerhalb der bereits überlegenen Kategorie formte. Ihr Geld erlaubte ihnen auch, Objekte zu kaufen bzw. zu produzieren, die ihre totale Überlegenheit als Privilegierte unter Privilegierten demonstrieren und (oft buchstäblich) zementieren sollten: Villen, Autos, Kleider, Schmuck, Hochhäuser, Waffen, Ausbildungskurse, Reisen – all dies sind makroskopische Evidenzen von Haben, die die haves fest in ihrer privilegierten Kategorie verankern.

Auf diese Weise sind die Länder der so genannten Ersten Welt zu den überlegenen Kategorien geworden, die sie heute sind. Teil dieser überlegenen Kategorien werden wir als Individuen sowohl aufgrund unserer konkreten geographischen Verortung als auch aufgrund abstrakter Dokumente, die unsere Zugehörigkeit zu den entsprechenden Ländern in Form eines Passes oder eines Staatsbürgerschaftsnachweises bestätigen. Die Länder der so genannten Dritten Welt werden von den privilegierten Ländern dazu gezwungen, ihnen mittels politischer, kultureller und ökonomischer Mechanismen zu schenken. Diese bleiben für uns als Bürgerinnen großteils unsichtbar. Wäre es nicht aufgrund der Migrationsbewegungen von der Dritten in die Erste Welt und aufgrund der Ausbeutung, die MigrantInnen in der Ersten Welt erfahren (MigrantInnen,  die, verständlicherweise, versuchen, dort ihre ökonomische Lage zu verbessern), dann wären wir diesen Verhältnissen gegenüber vielleicht nach wie vor völlig blind.

Heute scheint sich die Situation keinesfalls zu verbessern. Im Gegenteil: Die Mechanismen des „freien Marktes“ drohen, das Muster männlich-dominanter Länder auf der einen und weiblich-dienender Länder auf der anderen Seite nur noch weiter zu verfestigen. Das Bild von „Sklavenhalterländern“, die „Sklavenländer“ ausbeuten, ist nicht abwegig. Die Maskulisierung breitet sich auf den gesamten Planeten aus. (Ich habe immer die Angemessenheit des Namens Castros bewundert. )

Quantifizierte Existenz

Das Auf-Andere-Ausgerichtet-Sein der Mütter schenkt uns (unter anderem) Körperlichkeit, Sprache und Sozialisierung. Doch erwarten wir von der Definition mehr, unter anderem die Möglichkeit, als „Mann“ definiert zu werden. Die Privilegierten machen andere zu ihren maskulisierten Müttern, das heißt: sie bringen andere dazu, ihnen bedingungslos zu schenken, während sie selbst dies nur unter gewissen Bedingungen tun. Dies degradiert andere zu einem Mittel, das die Privilegierten benutzen, um zu bestätigen, dass sie den Profit, den sie dadurch abschöpfen können, auch wirklich verdienen.

Vielleicht ist es aufgrund des Ein-Wort-Aspekts des Geldes und seiner fehlenden Verortung im System einer qualitativ vielfältigen langue (und damit aufgrund unserer Unfähigkeit, eine Vielzahl von artikulierbaren Werten in ihren Beziehungen aufeinander zu erforschen), dass das Geld und der Tauschwert ihre soziale Hegemonie bewahren. Als Momente im Tauschprozess selbst kommen und gehen sie sehr schnell. Sie wechseln unentwegt die Hände ihrer Besitzer. Das Objekt, das vom Geld als materiellem Wort signifiziert wird, ist das Produkt (das vermeintliche Geschenk), das den Wechsel von der Logik (und dem Akt) des Schenkens zur Ersetzung der Logik (und des Akts) des Ersetzens – das heißt: hin zum Tausch – vollzieht. Der Kommunikationswert dessen, was dabei signifiziert wird, ist nichts anderes als der Tauschwert, der sich in einer bestimmten Quantität von Geld ausdrückt. Obwohl der Kontext der langue und damit ein Kontext qualitativ unterschiedlicher Wert-Vermittler fehlt, schafft die Entsprechung zwischen der Ersetzung des Produkts durch das Geld und der Schenklogik durch die Tauschlogik einen sich selbst bestätigenden Mechanismus, der den Tausch betont und das Schenken verleugnet.

Der Kapitalismus vereint Maskulisierung und Tausch und gibt beiden ein neues Ziel: Während sich die Maskulisierung von nun an darauf konzentriert, ungezügelt Reichtum zu akkumulieren, wird es zur primären Aufgabe des Tausches, den Prozess der Maskulisierung unentwegt zu reproduzieren. Dies hat mehrere Konsequenzen: die Akkumulation wird doppelt vorangetrieben; das quantitative Äquivalent wird immer stärker; der maskulisierte Name scheint immer mehr verdient; und der Besitzer scheint immer fester in der Kategorie verankert, in der ihm die (unanerkannten) Geschenke der Vielen zukommen.

Unsere gesamte Existenz wird mit der Maskulisierung identifiziert und somit quantifizierbar. Menschen scheinen mehr zu sein, wenn sie mehr haben. Macht und Potenz verbinden sich in einer negativen, sich nach oben windenden Spirale. Dies erlaubt manchen im System erfolgreichen Männern (und Frauen) nicht nur quantitativen Wert zugeschrieben zu erhalten und damit maskulisierter als andere zu sein bzw. „mehr zu existieren“, sondern dies lässt es auch so erscheinen, als würden die im System Erfolgreichen dieses Mehr an Existenz tatsächlich verdienen – was wiederum der Oberklasse erlaubt, sich selbst zu bestätigen, sowie ihr Recht, über diejenigen zu urteilen, die sie als jene ausbeuten, die scheinbar weniger zu existieren verdienen.

Das Denken wird als Grundlage für die autoritäre, Konkurrenz schaffende (Tausch)Identität angesehen. Die Fähigkeit, Definitionen und Ersetzungen zu implementieren, ist ein erkennbarer und wiederholbarer Prozess, der interne Konstanz (I = I) und Fokus schafft, und zwar im Rahmen einer wechselseitigen Ausgeschlossenheit, die für das Privateigentum die Vorherrschaft des Wettbewerbs und der Ego-Orientiertheit notwendig ist. (Wenn dies nicht der Fall wäre, würde eine positive interne Identität durch die Prozesse des Schenkens und Empfangens und deren Vielfältigkeit geschaffen.) Der Tausch instrumentalisiert die Befriedigung von Bedürfnissen anderer zur Befriedigung eigener. Er wird kontinuierlich dem Schenken übergeordnet. Diejenigen, die sich dem Haben verpflichten (und ständig mehr als andere haben wollen), scheinen „rational“ zu sein (zu „denken“), während diejenigen, die am  Schenken festhalten (und daraus ihre Identität beziehen) „irrational“ zu sein scheinen.

Anm. d. Übers.: span. castro, 1. Person Singular von castrar = entmannen, kastrieren.

Das Geld hängt oft an einem Bild seiner selbst. Die Gesichter von Präsidenten oder Königen auf Münzen oder Scheinen können als selbstähnliche Bilder verstanden werden.

Das Kapital als maskulisierter Wille

Kapitalismus ist Maskulisierung durch Akkumulation. Er ist weniger sexistisch als die Geschlechtsdefinition, da er einigen Frauen erlaubt, haves zu sein (sogar self-made haves). Doch selbst erfolgreiche Frauen wird immer noch weniger Existenz zugeschrieben als maskulisierten Männer. Sie scheinen ihre Existenz nach wie vor weniger zu verdienen. Ihre engere Verbindung mit der Welt der Gefühle – die wir eine interne Manifestation von Bedürfnissen nennen könnten – situiert Frauen zum Teil außerhalb der kapitalistischen Rationalität. Dies scheint der Grund dafür zu sein, warum Frauen (und Männer, die mit der Gefühlswelt in Kontakt sind) nicht gut an die Tauschökonomie angepasst sind.

In einer Situation, in der Menschen sich feindselig gegenüberstehen und sich gegenseitig beherrschen bzw. als Mittel zum Zweck missbrauchen, erlaubt uns die menschliche Gefühlswelt nur eine Ahnung, was außerhalb der selbstähnlichen ratios an Leben möglich ist. Es ist unsere irrationale Emotion, die auf die Bedürfnisse anderer zugeht, auch wenn wir selbst blockiert sind und diese Bedürfnisse letztlich nicht befriedigen können. Wir Frauen empfinden diese Gefühle vielleicht stärker als maskulisierte Männer, da wir immer noch schenken. In jedem Fall sind sie eine Möglichkeit, den Weg hin zu einer besseren Welt zu finden. Die Freude ist das Feiern befriedigter Bedürfnisse; sie ist der göttliche Tanz der Seele, die von dem Käfig des Tausches befreit ist und sich endlich mit sich selbst und anderen vereinen kann.

Wut wird von Leid erzeugt, das unbefriedigten Bedürfnissen entspringt – dies gilt auch für institutionalisiertes Leid bzw. institutionalisierte Ungerechtigkeit. Die Frage der Gerechtigkeit impliziert, manche Handlungen als Handlungen zu definieren, die Leid hervorrufen. Wenn es diesen Definitionen nicht gelingt, solche Handlungen zu vermeiden, dann kommt es zu der Wut und dem Willen, diejenigen zu rächen, denen Leid angetan wurde. Es wäre jedoch möglich, den Definitionen der Gerechtigkeit ohne Vorstellungen von Vergeltung und Rache mehr Einfluss zu verschaffen, da diese Vorstellungen Teil des Tauschprinzips sind. Verbrechen könnte vorgebeugt werden, indem wir die Bedürfnisse, die ihre Ursache sind, früh genug befriedigen. Dies wird jedoch oft durch den Mangel, der vom Tauschprinzip geschaffen wird, verunmöglicht, ebenso wie durch die schreienden Ungerechtigkeiten, die undefiniert und Teil eines unveränderbaren Systems zu bleiben scheinen.

Das Kapital ist das maskulisierte Ego. Es ist die verdinglichte Wertzuschreibung für den Wechsel zum Tausch. Es ist der maskulisierte Wille, der seine Energie darauf richtet, mehr Reichtum und Macht anzuhäufen. Es ist das Verlangen und die Fähigkeit, „mehr zu sein“, im Sinne von: fähiger zu sein, zu ersetzen und Platz einzunehmen, bzw. kurz: mehr Geld zu haben. Der „freie Wille“ des Kapitals ist genauso wenig frei wie der „freie Markt“. Er folgt den Prinzipien des Überlebens und der Überlegenheit seiner selbst – gemäß der Anforderung der Maskulisierung. Er ist nicht frei, zu schenken oder fürsorglich zu sein – dann würde er sich selbst widersprechen und könnte weder Mangel für andere noch Überfluss für sich selbst schaffen. Das Schenken ist für den freien Willen irrelevant. Er lässt ihm keinen Wert zukommen, da er in den Selbstähnlichkeiten des Tausches gefangen bleibt, in denen das Verleugnen des Schenkens für die Verleugnung des ausbeuterischen Charakters des „gleichen Tausches“ notwendig ist.

Sowohl der freie Markt als auch der kapitalistische freie Wille sind Oxymora, wenn „frei“ soviel wie „geschenkt“ heißt. (Einkaufen ist in diesem Sinne unerkannte „freie“ Arbeit und hat nichts mit der angeblichen „freien“ Wahl zu tun. Schließlich sind wir nicht frei, auf das Kaufen zu verzichten, da wir ansonsten nichts zu essen hätten. Und wir sind auch nicht frei zu kaufen, wenn wir kein Geld haben – dann „verdienen“ wir das Kaufen nicht.) Aber selbst wenn „frei“ soviel wie „ohne Zwang“ heißt, dann sind der Markt und der Wille nur für manche frei, und zwar auf dem Rücken ihrer Opfer. Das einzige, wovon die Agenten des freien Markts und des freien kapitalistischen Willens wirklich frei sind, ist vom Auf-Andere-Ausgerichtet-Sein und der Intention, die Bedürfnisse anderer zu befriedigen. Sie brauchen diese Freiheit, wenn sie erfolgreich sein wollen. Manche multinationale Konzerne sind maskulisierter als unsere individuellen Söhne.

Was uns als freier Wille in einem ethischen Sinn präsentiert wird, ist erstens die Möglichkeit individueller maskulisierter Egos, ihr Handeln im Rahmen des Tauschsystems auf Werten aufzubauen, die von ihrem gewöhnlich uneingeschränkten Machtstreben abweichen; und zweitens die Möglichkeit, den Gleichungen der Gerechtigkeit zu erlauben, dem Handeln der maskulisierten Egos Schranken aufzuerlegen. (Das Handeln der meisten Frauen richtet sich seit je her nach Werten, die nicht die des Tauschsystems sind). Indem sie sich also den von ihnen als Buben aufgegebenen Werten der Fürsorge wieder annähern, widersprechen Männer ihrem maskulisierten Willen zu dominieren und mehr zu sein und akzeptieren die „Einschränkungen“ des Auf-Andere-Ausgerichtet-Seins.

Die „Freiheit“ der Frauen (und anderer, die als Fürsorgende sozialisiert wurden) besteht darin, maskulisiertes Verhalten zu imitieren und sich an eine kranke Gesellschaft anzupassen. Sie können ein Tauschego entwickeln, indem sie in den sozialen Projektionen der Maskulisierung – wie dem Markt – arbeiten und die Werte des Patriarchats stützen. Da Frauen jedoch nach wie vor als Fürsorgende sozialisiert werden, fühlen sie sich innerhalb des Systems nie wirklich behaglich und befinden sich in einem inneren Konflikt mit sich selbst.

Eine beinahe absurde Situation tritt ein, wenn Frauen Bescheidenheit als eine Tugend wählen und sich selbst für vermeintlich maskulisiertes Verhalten kritisieren, das sie gar nicht an den Tag legen. Sie wollen sich damit gleichsam von einem Fehler befreien, den sie noch nicht einmal haben. Sie kritisieren die Maskulisierung als wäre sie Teil ihrer selbst, während die maskulisierten Verhaltensweisen, die sie in sich erkennen mögen – sollten sie überhaupt existieren – höchstens Internalisierungen selbstähnlicher männlicher Muster darstellen (die nicht die ihren sind). Die besagte Absurdität erreicht ihren stärksten Ausdruck, wenn Frauen in Therapiestunden, Selbsthilfegruppen oder religiösen Kontexten ihre Seelen nach Spuren von Arroganz und Machtstreben absuchen, wo sie doch tatsächlich die Opfer dieser maskulisierten Charakteristika sind, die sie von Seiten ihrer Männer und Vorgesetzten erfahren, sowie von Schulen, Universitäten, Firmen, Regierungen und allen anderen patriarchalen Institutionen. Während viele therapeutische Verfahren erlauben, Gemeinschaft und gemeinschaftliche Werte zu fördern, betonen die wenigsten die Bedeutung des Schenkens, obgleich doch von diesem nach wie vor das Leben kommt – trotz der Fassade maskulisierter Werte wie individueller Unabhängigkeit, Verantwortlichkeit, Schuld oder Vergeltung, die die das Schenken im Verborgenen halten.

Wenn wir das Kapital als maskulisierten Willen betrachten, sehen wir es als Teil unserer Freiheit an, Macht zu erlangen und mehr zu sein auf Kosten anderer. Die Praxis der Philanthropie erlaubt dem Kapitalisten gleichzeitig die freie Wahl, sich der Bedürfnisse anderer anzunehmen – aber nur, nachdem das System bereits etabliert ist. Dann nämlich kann er schenken, während er gleichzeitig damit fortfährt auszubeuten. Die Wohltätigkeit erlaubt dem Kapitalisten somit gewissermaßen eine „vollständige Person“ zu werden, die sowohl tauscht als auch schenkt und dabei manche der Bedürfnisse befriedigen kann, die von den maskulisierten patriarchalen Wegen und Institutionen geschaffen werden. Während dies besser als völlig zügellose Ausbeutung und Geldmacherei ist, erleichtert philanthropisches Verhalten letztlich nur das Los von ein paar Individuen. Hauptsächlich geht es darum, den Philanthropen zu erlauben, sich als bessere Menschen fühlen und präsentieren zu dürfen. In gewissem Sinne macht sich damit die Ego-Orientiertheit des Systems das Schenken zur individuellen Imagepflege zunutze.

Der Wille trägt nur dann wirklich zur Befreiung bei, wenn er sich der sozialen Transformation auf einer Meta-Ebene annimmt und sagt: „Dieses kommunikative Geschenk wird gemacht, um das System zum Schenken hin zu bewegen!“ Es geht darum, zu schenken, um wirklich das Tauschsystem zu ändern. Nur dadurch kann sich auch der Wille selbst von seinen kapitalistischen Besetzungen befreien. Der Kapitalismus wiederum kann sich dann von der Maskulisierung befreien und seine finanzielle Ressourcen zur Befreiung der Fürsorglichkeit, der Schenkökonomie und dem Weg der Frauen einsetzen. Dabei können diejenigen, die sich in privilegierten gesellschaftlichen Positionen befinden, natürlich nicht so tun, als wären sie nicht privilegiert. Es reicht nicht einfach, die Kennzeichen der Privilegiertheit aufzugeben, um individuelle Privilegiertheit abzulegen. Es muss vielmehr darum gehen, die Privilegien auf einer Meta-Ebene zu nutzen, um das Modell und die Logik des Schenkens zu stärken anstelle jenes des Tausches.

Es gibt einen Ausspruch, der Winston Churchill zugesprochen wird: „Es geht nicht darum, Armut gleichmäßig zu verteilen, sondern Reichtum.“ Abgesehen von der Verwendung des Wortes „gleichmäßig“ denke ich, dass dieser Gedanke sehr wichtig ist. Worum es gehen muss, ist Reichtum für alle – nicht Armut für alle. Wir können das System nicht zum Wohle aller verändern, wenn wir alle gleich arm werden. Nur der Überfluss erlaubt uns zu schenken. Wir müssen daher unseren Reichtum an Ressourcen, unser im Kapital akkumuliertes Geld, unser Land, unsere Erziehung, unsere Erfahrung, unsere Kommunikation, unser politisches, psychologisches und wirtschaftliches Wissen, unsere Gemeinschaftsformen und Netzwerke verwenden, um einen intelligenten und gewaltfreien Übergang vom Tauschsystem zum Schenksystem zu schaffen.

Ein erster Schritt in die richtige Richtung wäre, weltweit die verschwenderischen Ausgaben für Aufrüstung und Militär zu stoppen. Ein weiterer Schritt wäre es, der so genannten Dritten Welt ihre Schulden zu erlassen, die nichts als ein künstlicher ausbeuterischer Mechanismus sind und in Wirklichkeit bereits viele Male zurückgezahlt wurden. Ein weiterer Schritt bestünde in einem Ende der Naturzerstörung, um auch in der Zukunft Überfluss zu ermöglichen anstatt verarmter und vergifteter Ökosysteme. Kurz, nur eine wirkliche Reduktion von Ausbeutung und Verschwendung würde die Akkumulation von Reichtum erlauben, auf dessen Basis das Schenken zwischen Individuen wie zwischen Gruppen und Nationen florieren kann.



Anm. d. Übers.: Im Original: dis-easeease = Leichtigkeit, Behaglichkeit; dis- (Präfix) = un-; disease = Krankheit.

Selbst Organisationen wie die Vereinten Nationen, die von den Geschenken der Vielen erhalten werden, stecken diese in Projekte, die sich nur individueller Schicksale annehmen, während sie das System als Ganzes unbehelligt lassen.

Die Rolle der Frauen

Aufgrund der Prozesse, anhand derer sich die Kategorien der Maskulisierung multipliziert haben, gehören viele von uns verschiedenen Kategorien an. Wir können etwa privilegiert sein aufgrund unserer Haufarbe, aber unterprivilegiert aufgrund unserer Armut. Wir können privilegiert sein aufgrund unseres Reichtums, aber unterprivilegiert aufgrund unseres Geschlechts. Oder umgekehrt: Wir können aufgrund unseres Geschlechts privilegiert sein, aber unterprivilegiert aufgrund unserer Hautfarbe.

Worum es geht, ist zunächst, sich in unseren Positionen der Unterprivilegiertheit zu vereinen. Dort teilen wir die Erfahrung des Leids. Dann müssen wir uns jedoch auch in unseren privilegierten Positionen vereinen, um von dort aus mitzuhelfen, das Leid zu bekämpfen und das System zu ändern. Wenn wir dem mütterlichen Modell und der Schenkökonomie wieder Geltung verschaffen, dann werden alle den Bedürfnissen anderer Aufmerksamkeit schenken und sie befriedigen, und zwar nicht nur auf einer individuellen, sondern auch auf einer allgemeinen gesellschaftlichen Ebene. Die wahre Transformation liegt nicht darin, die Kategorie an der Spitze auszutauschen, sondern dem allgemeinen Auf-Andere-Ausgerichtet-Sein Geltung zu verschaffen, das auf der Mütterlichkeit beruht, das Menschen ungeachtet ihrer unterschiedlichen Kategorisierungen zusammenführt, und das letztlich die Kategorien selbst überwinden wird.

Maskulisierung bedeutet Eigeninteresse auf allen Ebenen (selbst das Eigeninteresse von Gruppen oder Kategorien). Demgegenüber müssen wir das Auf-Andere-Ausgerichtet-Sein auf allen Ebenen ausbreiten. Die Lösung unserer sozialen Probleme kann nie und nimmer in den Kategorien liegen, sondern nur im Schenken und Empfangen, in unserer Kommunikation und unserer Zusammenarbeit. Nur wenn wirklich das mit der Maskulisierung verbundene System selbst transformiert wird, werden die Bedürfnisse aller befriedigt werden können.

Dies ist der Paradigmenwechsel, nach dem sich die New-Age-Bewegung und andere spirituelle Bewegungen seit langem sehnen. Er basiert nicht nur auf Bewusstsein – obwohl das Bewusstsein einen wichtigen Teil in diesem Prozess einnimmt – sondern auf der wirklichen und praktischen Befriedigung von Bedürfnissen und der konkreten Lösung sozialer Probleme. Die Praxis, die dazu nötig ist, muss von kultureller Sensibilität und Einsicht geleitet werden. Sie muss Wege finden, psychologische und spirituelle Bedürfnisse – wie die Bedürfnisse nach Würde und Achtung, nach Unabhängigkeit und Selbstbestimmung – zu befriedigen. Wenn diese Wege gefunden werden, können die Menschen vom Modell des Tausches zum Modell des Schenkens wechseln.

Die Frauen spielen eine entscheidende Rolle in diesem Prozess. Sie durchkreuzen alle Kategorien. Sie können die Änderung initiieren. Viele tun dies bereits in ihren Aktivitäten im Rahmen der internationalen Frauenbewegung. Die nicht-maskulisierten Protagonistinnen des sozialen Wandels finden sich in jedem Haushalt.

 

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